„Mastauner Eisfälle“, Schnals
Erstbegehung der "Mastauner Eisfälle" © Klaus Lang und Norbert Weiss

Klaus Lang und Norbert Weiss gelangen Anfang Januar 2014 im Mastauntal diese beiden Wasserfälle ...

„Bei einer Skitour auf das „Mastauntalerjoch“ habe ich zwei Eisfälle entdeckt. Sie wirkten sehr beeindruckend auf mich. Das blaue Eis bildete einen starken Kontrast zu dem braunen Felsen und liesen die Eisfälle imposant aussehen.“ berichtet Klaus Lang.
„Zuhause habe ich mir Informationen eingeholt ob diese schon bestiegen wurden. Oder ob dies gar eine neue Erstbegehung werden könnte?“
Da Klaus und Norbert in keiner Führerliteratur Informationen über diese Eisfälle fanden, starteten sie voller Begeisterung in Richtung Schnalstal.

„Am Samstagmorgen sind wir mit unserer gesamten Ausrüstung nach Unser Frau in Schnals gefahren. Vom Mastaunhof (Parklatz und Einkehrmöglichkeit) sind wir losgezogen.“, so Klaus.  Mit 20 kg schweren Rücksäcken und Skiern unter den Füßen stiegen die beiden durch das Mastauntal, bis unterhalb der „Mastaunbrunnen“ (erste steile Hang) auf. „Auf der rechten Seite des Tales, südseitig, mussten wir einen ca. 35° steilen Hang bewältigen um zu den Eisfällen zu gelangen. Dieser Hang ist nur bei sicheren Verhältnissen ratsam.“  Laut der Beschreibung der beiden Alpinisten benötigt man vom Parkplatz (1643 m) bis zum Einstieg (2430 m) ungefähr zwei Stunden.

Klaus berichtet über die beiden Erstbegehungen:
„Norbert stieg die erste Seillänge des rechten Eisfalls vor und baute nach ca. 35 Metern einen Stand im Eis. Wir waren uns sofort auf eine Schwierigkeit von WI 3/+ einig.
Durch die Höhe war das Eis sehr hart und es erforderte einiges an Armkraft die Pickel gut zu schlagen. In der zweiten Seillänge wurde der Eisfall zunehmend steiler und senkrechter. Einen Moment lang musste ich überlegen wohin ich wollte. Nach links zu einem Absatz steigen oder direkt senkrecht weiter? Ich entschied mich für die „steil isch geil Variante“. Nach ca. 35 Metern richtete ich einen Standplatz ein. Schwierigkeitsvorschlag der zweiten Seillänge WI 5.
Die dritte Seillänge stieg Norbert vor. Nach einer kurzen senkrechten Eisstufe ist er nach rechts gequert um zu einem Zirmbäumchen zu gelangen um dort den letzten Standplatz dieses Eisfalles zu bauen. Drit
te Seillänge 20 Meter lang, Schwierigkeit WI 4+ und eine kurze Passage im Fels M 4. Wir beglückwünschten uns und seilten uns an dem Zirmbäumchen 60 Meter nach unten ab.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter zum linken Eisfall. Ich stieg in den Eiscouloir ein und hielt mich rechts. Nach ca. 50 Metern richtete ich am Ende des Eisfalles einen Eisstandplatz ein. Norbert stieg zügig nach, baute eine Eissanduhr und schon seilten wir uns wieder ab. Schwierigkeit des linken Eisfalls WI 4+.

Glücklich über das Gemachte und Erlebte des heutigen Tages packten wir unsere Sachen und fuhren zurück ins Tal.
Um uns zu vergewissern, dass dies auch eine Erstbegehung war kehrten wir am Mastaunhof ein und ließen uns ein leckeres Bierchen schmecken. Wir hatten Glück, dem Wirt war nichts über den Eisfall bekannt.“

Erstbegehung der "Mastauner Eisfälle" © Klaus Lang und Norbert Weiss

Routeninformationen

Rechter Eisfall
Erste Seillänge: WI3/+ 35 m
Zweite Seillänge: WI5 35 m
Dritte Seillänge: WI4+ M4 20 m

Linker Eisfall
Eine Seillänge: WI4+ 50 m