© Benedikt Karnutsch
Erstbegehung der "Jennwandpfeiler direkt" © Benedikt Karnutsch

Im August 2020 gelang den vier jungen Kortscher Kletterern Benedikt Karnutsch, Simon Thoman und den beiden Brüdern Reinhard und Roland Stricker die neue Variante „Jennwandpfeiler direkt“.

Mit viel Motivation und ein Auto voll mit Ausrüstung und Verpflegung machten sich die 4 Jungen Kletterer auf den Weg Richtung Göflaner Marmorbruch. Ihr Ziel war es ihre erste Alpinroute, besser gesagt Variante, zu eröffnen. Dies dauerte drei Tage: in der Wand gearbeitet wurde bis in die Abendstunden, geschlafen in einem Zelt direkt unterhalb des Wandfußes. Gekostet hat dies viel Muskelkraft, nicht nur vom Klettern selbst, sondern auch vom Bohren und den gefühlt hundert Kilo schweren Rucksäcken. 

Die Idee dazu kam bereits drei Jahre zuvor, als wir die Alpinroute „Jennwand Pfeiler“ (Schwierigkeit 5c) gemeinsam kletterten. In der Mitte der Route angelangt, schauten wir nach oben und überlegten: „Ma do war bearig a direkte Route aui zu bouhrn!“. 

Somit entstand nun ab der 10. Seillänge, nach der man rechts abbiegen muss, eine neue direkte Variante mit sieben Seillängen. Diese verläuft durch ein Labyrinth von Überhängen, Platten und Verschneidungen und das vor einer grandiosen Kulisse. Nach den zehn „alten“ Seillängen und den sieben neuen, z.T. anspruchsvolleren Seillängen folgt eine etwa 100m lange Gehpassage und eine Schlussseillänge bis zum Ausstieg.

Jennwandpfeiler direkt (c)Benedikt Karnutsch l AVS
Roland Stricker, Benedikt Karnutsch, Simon Thoman, Reinhard Stricker, Werner Stricker (Erschließer der Orginalroute - Jennwandpfeiler)
Erstbegehung der "Jennwandpfeiler direkt" © Benedikt Karnutsch

Routeninformationen

Zustieg:

Der Zustieg erfolgt vom Haselhof am Schlanderser Nördersberg über den Wanderweg 2B, zu den Weißkaser Wiesen und von dort gemütlich durch den Wald bis zu den Kohlplätzen (45min.). Von dort geht es weiter der Forststraße folgend etwas steiler bis zur Göflaner Alm und weiter Richtung Göflaner Marmorbruch, wo man kurz davor rechts abbiegt und ca. 10min. bis zum Einstieg der Route weitergeht (insgesamte Dauer des Zustiegs ca. 75 min.). 

 

 

Schwierigkeit: 6c+ (6b obligatorisch)

Seillängen: 18

Länge: 700m

Absicherung: Alle Zwischensicherungen und Standplätze sind mit Bohrhaken eingerichtet.

Material: NAA, 13 Expresschlingen, Klemmkeile und Friends nicht unbedingt notwendig.

Charakter: Schöne plaisir Klettererei in einem Labyrinth von Überhängen, Platten und Verschneidungen und das vor einer grandiosen Kulisse.

Abstieg: Der Abstieg erfolgt über eine Grasrinne hinunter zum Göflaner See und dann zurück Richtung Wandfuß (ca. 60min.). 

Erstbegehung: 5. September 2020 durch Roland und Reinhard Stricker, Simon Thoman und Benedikt Karnutsch