„Friede-Freude-Eierkuchen Diretissima (WI 3, M5, VI+)“ Schwarze Wand, Schnalstaler Gletscher
Erstbegehung der Route "Friede-Freude-Eierkuchen Diretissima" an der Schwarze Wand am Schnalstaler Gletscher von Paul Peukert und Felix Beltramo

Felix Beltramo und Paul Peukert eröffneten am 09.11.2025 eine klassische mixed Route, die entlang einer geraden Linie durch die Nordwestwand der Schwarzen Wand am Schnalstaler Gletscher führt. Die Tour "Friede-Freude-Eierkuchen Diretissima" wurde “clean” eröffnet, in nicht besonders guten Verhältnissen.

Zufällig hatte Felix schon länger ein Auge auf diese Wand geworfen und als er den Bericht von der Erstbegehung “Wish you were here” sah, dauerte es nicht lange, mich zu überreden, gemeinsam etwas Neues zu versuchen. Neu, unter anderem auch, weil wir noch nie eine längere Mixed-Tour/Nordwand geklettert sind 😉 3 Tage darauf ging es mit Seilbahn und Skiern zum Wandfuß und unsere Linie war sofort klar: über einen kleinen Eisfall und ein Schneefeld in den Felsteil und dort über eine Verschneidung direkt zum Gipfelgrat. Erstaunlich gut gelang es uns, uns an die geplante Linie zu halten, auch wenn das hieß, dass dem Sicherer die Finger abfroren und es gelegentlich zu angsteinflößenden Schimpfworttiraden kam als einem von uns die Hände “ungnägelt” sind. In der Dritten Seillänge entschloss ich mich durch einen kleinen Überhang zu steigen, was sich mit den Handschuhen und Steigeisen als ziemlich schwierig erwies, doch zurück zu klettern wäre auch nicht mehr gut gegangen und um einen Sturz zu vermeiden stieg ich weiter bis ich einen halbwegs passablen Standplatz fand (diese VI+ Stelle könnte man vermutlich auch umgehen). Die letzten zwei Seillängen sind relativ einfach, aufzupassen ist hier nur auf lose Felsklötze, an denen man nicht zu fest ziehen sollte, wie uns im Selbstexperiment aufgefallen ist. Oben angekommen, machten wir nicht lange Pause, da wir die Seilbahn noch erwischen wollten, weil wir uns nicht sicher waren, ob wir ganz bis nach Kurzras abfahren hätten können. Hastig schafften wir es um 15:55 Uhr (er schließt um 16:00) zum untersten Lift und waren überglücklich über unseren schönen Tag am Berg. Zur Namensgebung, Frieden ist immer gut, den könnte man jetzt gut gebrauchen.

Routeninformationen

Friede-Freude-Eierkuchen Diretissima“ 

Schwierigkeit: WI 3, M5, VI+

Länge:250m

Seillängen: 5

Felsart: Gneis

​​Ausrüstung:

NAA, 60m Halbseile, Cams bis BD3, Klemkeile, 2-3 Eisschrauben

Routenbeschreibung:

1. 60m WI 3

Dem Eis folgen, dann über Schneefeld zum Stand an Köpfel

2. 55m M5

Schneefeld geradewegs richtung Verschneidung folgen. Schöne Kletterei im besten Gneis. Der Verschneidung/Rinne folgen bis zu einem Pfeiler auf der rechten Seite, dort Stand an Köpfel.

3. 50m VI

Aufgrund von mangelndem Schnee wurde ohne Eisgeräte geklettert. Vom Stand aus nach links über gestufte Rampe wieder in Rinne queren. Der Rinne folgen bis man einen Aufschwung erreicht, dort die kleinen Dächer über Kamine erklettern. Auf einem Schneefeld angekommen

Stand an Friends im Riss.

4. 45m M2

Vom Stand aus geradewegs, über leicht angedeutete Rinne, hoch zu einem Stand am Köpfel auf der linken Seite.

5. 45m M3

Vom Stand aus geradewegs, über sehr blöckiges Gelände, hoch zum Gipfelgrat. Stand an Köpfel.

Charakter​: Abenteuerliche mixed Nordwand, die ganze Tour ist selber mit mobilen Sicherungsmitteln abzusichern. Die Tour führt über eine Reihe von Couloirs/Kamine durch den steilsten Wandteil. Die Bedingungen müssen passen, bei unserer Begehung haten wir im mittleren Wandteil zu wenig Schnee und Eis, sodass wir in SL 3 ohne Eisgeräte kletterten. Aber in der 1. SL hatten wir durch den Schneemangel einen schönen Eisfall. Der Fels ist überall relativ gut, besonders in der 2. SL, und die letzte SL ist ein wenig blöckig.

Zustieg​​: Ins hinterste Schnalstal nach Kurzras, dort die Schnalser Gletscherbahn nehmen und bestenfalls mit den Skiern zum Finaillift, dort kann man auffellen oder den Lift nehmen. Der Ausgangspunkt befindet sich kurz über der Talstation des Finaillifts. Von Dort aus richtung kleinem Couloir mit Eis aufstreigen.(70°)

Abstieg​: Über den Grat nach Süden zum Gipfel aufsteigen. Dann in Scharten zwischen Schwarze Wand und Finailköpfe absteigen und dort abseilen oder absteigen. Zweiteres bei wenig Schnee nicht zu empfehlen (sehr steil, lose und blöckig). Ab dort mit Skiern oder zu fuß wider zum Lift.