Erstbegehung der "Freistil" © Johannes Erlacher und Tobias Engl
Tobias Engl und Johannes Erlacher gelang die Neutour "Freistil" auf einen vorgelagerten Nordwand-Gipfel am Zehnerspitz.
In einer Zweier-Seilschaft mit Tobias Engl und mir, Johannes Erlacher, stiegen wir am 01.08.2020 bei besten Wetter in die Zehner-Nordwand ein, um eine vermeintliche Erstbegehung eines kleineren, tiefer vorgelagerten Nordwand- Gipfels der Zehnerspitze zu realisieren.
Bereits in der zweiten Seillänge fanden wir am Boden liegende Normalhaken vor, welche bereits von einer Erschließung der Wand zeugten.
Dennoch motiviert versuchten wir unsere gedachte Linie zu vollenden, welche uns bis auf ein, zwei Ausnahmen auch nicht mehr zu bereits vorhanden Begehungsspuren führen sollte.
Erst nach der zehnten Seillänge kreuzten wir das Wandbuch der bereits vor uns eröffneten Route „Sogno infinito“, welche uns bis dato unbekannt war. Ein Blick ins Wandbuch verriet uns den Namen, sowie die Erschließer, der bereits existenten Tour (Link zur Routen-Beschreibung:
Nach einem Eintrag in das seit 2012 unberührte Wandbuch, folgten wir der vorgegebenen Linie und vollendeten somit unseren „Freistil“ durch die Zehner- Nordwand.
Erstbegehung "Freistil" © Johannes Erlacher und Tobias Engl
Routeninformationen
Zustieg:
Anfahrt durch das Pustertal bis St.Lorenzen, dort weiter ins Gadertal nach Wengen. Den Schildern nach Späscia Dessura folgen und zuletzt steil zum Parkplatz.
Vom Parkplatz dem Forstweg Nr. 15 folgen, bis zum Weg Nr.13A abgebogen werden kann. Hier weiter bis zur Wegkreuzung des Wanderwegs 15B (Richtung Heiligkreuz). Diesem bis zum zweiten Bachbett folgen und von dort aus über das schottrige Bachbett den markanten Pfeiler der Nordwand ansteuern.
Einstieg dem Wandbild entnehmen.
Schwierigkeit:
V+
Seillängen:
10 + 4 Seillängen zum Gipfel
Länge:
Ca. 400m
Absicherung:
Tour mit alpinem Charakter, Absicherung mittels Sanduhren, Friends und Normalhaken.
Fels etwas brüchig bis ausgezeichnet.
Material:
NAA, 60m Halbseile, Cams bis BD3, Nägel und Hammer
Charakter:
Die Kletterei wird von kompakten Platten bis hin zu heikleren Quergängen und Rampen geprägt. Notfalls kann, mit entsprechender Eigeninitiative, über die Tour auch abgeseilt werden.
Abstieg:
Vom Gipfel nach Westen über Schuttrinnen und Bändern (Gamsspuren folgen) bis zum westlichsten Punkt der Nordwand. Dort entweder die erste Schotterrinne nach unten absteigen (steiler) oder kurz westlich den Gamsspuren weiter bis zur zweiten Schotterrinne folgen und diese absteigen (bequemer).
Nun auf dem Wanderweg 15B wieder zurück Richtung Ausgangspunkt.
Erstbegehung:
Tobias Engl und Johannes Erlacher, 01.08.2020
