„Besser spät als Nie (VII)“, Bandiarac-Pfeiler
Erstbegehung der "Besser spät als Nie" © Simon Gietl und Marcus Lutz
Simon Gietl und Marcus Lutz gelang am Bandiarac-Pfeiler eine neue Tour mit schöner Wand- und Rißkletterei in meist gutem bis allerbestem Fels ...
Wir haben einen kurzweiligen gemeinsamen Klettertag in dieser abseits des Hauptinteresses liegenden Wand verbringen dürfen und sie hat uns unser Interesse mit abwechslungsreicher Kletterei belohnt. Der Stil der Erschließung der Route knüpft an meine frühen Jahre in den Dolomiten, zusammen mit Reinhard Schiestl. So schließt sich in diesen Jahren wieder ein Kreis zurück zu der Freiheit „es eben zu wagen“, heraus aus der Komfortzone zurück zum (kleinen) Abenteuer!
Wir wünschen interessierten Aspiranten denselben Spaß, den wir haben durften!
Routeninformationen
Erste Begehung: Simon Gietl, Marcus Lutz am 30.08.2013 in ca. 8 Stunden Kletterzeit in abwechselnder Führung.
Wandhöhe: 380 m
Kletterstrecke: ca. 420 m
Schwierigkeit: VI+ bis VII- (mehrere Abschnitte), eine Stelle VII. Oft zwischen V und VI, kurze Abschnitte auch leichter (im Bereich der auffallenden Querbänder)
Material: Es wurden ca 45 Stand- und Zwischenhaken geschlagen und in der Wand belassen. Da eine komplette Abseilpiste eingerichtet wurde, bitten wir, sowohl die Schlingen als auch die Abseilkarabiner in der Route zu belassen. Weiters haben wir auch ca. ½-Dutzend Sanduhrschlingen belassen.
Charakteristik: Überraschend schöne Wand- und Rißkletterei in meist gutem bis allerbestem Fels! Wird die Route noch häufiger begangen und entsprechend ausgeklettert, hat sie durchaus das Potential zum Extremklassiker! Die Route bewegt sich in einer einsamen Umgebung, wenn auch etwas im Kontrast mit dem Schotterwerk im Talgrund stehend. Bedingt durch die Möglichkeit mittels 9-maligem Abseilen über die Route wieder zum Einstieg zu gelangen, spart man sich einen ca. 2 ½-stündigen Abstieg zurück zur Capanna Alpina.
Zustieg: Direkt vom Parkhäusl an der Capanna Alpina einem schwach ausgeprägten Fahrweg Richtung Wandfuß folgen. Er verliert sich in einer Schotterreiße und man steigt bis zu den ersten Felsen bei kleinem Wasserfall. Hier finden sich dann deutlich erkennbare Steigspuren eines Jägersteiges, der elegant immer in Wandfußnähe um den ersten Felsaufschwung links herumführt. Es wird dabei nochmals ein Wasserlauf gequert und links ausholend ein Steilaufschwung durch eine Latschengasse umgangen. So gelangt man in die schon unten auffallende Rinne, die direkt unter die eigentliche Südwand des Bandiarac-Pfeilers leitet. Dort angelangt rechts queren und an gestuftem Gelände noch ca. 50 Hm hinauf (2) unter die eigentliche Wand.
Abstieg: vom Ausstiegs-Steinmann wenige Meter zurück zur ersten Abseilstelle und mittels 9-mailigem Abseilen über die Route wieder hinab zum Einstieg und über die Zustiegsroute hinab zur Capanna-Alpina.