„Beluga“, (VIII+ oder A0/ VII obl.), Weißwandlpfeiler, Ortlergruppe
Erstbegehung der Route "Beluga" © Reinhard und Roland Stricker

Am 01. August 2021 konnten Reinhard und Roland Stricker den "Weißwantl Pfeiler", eine freistehende Felsformation unterhalb des Weißwantls in Nähe des Marmorbruchs, am Göflaner Nördersberg erstbegehen. Am 04. September erfolgte dann die Rotpunktbegehung.

Dieser von weitem unscheinbar wirkende, freistehende und ca. 140 m hohe Marmorpfeiler erwies sich als perfekter Kletterfelsen für eine neue Route. Schon im vergangen Jahr konnten wir uns bei einer Klettertour auf der gegenüberliegenden Jennwand, eine geeignete Linie durch die wunderschönen Wand ausmalen. Durch die teils kalten und nassen Tage im heurigen Sommer, wurde uns die Begehung etwas erschwert und wir benötigten einige Anläufe um bis auf den höchsten Punkt zu gelangen. Doch die Anstrengungen haben sich ausgezahlt. 

Eingebohrt wurde die Tour von unten, auch einige Normalhaken wurden dabei geschlagen. Wo es möglich war, verwendeten wir mobile Sicherungsmittel (vorwiegend im oberen Teil der Tour). Die Route startet am tiefsten Punkt der Wand. Zu Beginn verläuft  sie über eine einfache Platte bis hoch zu einem Grasband, auf das hin die senkrechte Wand folgt. Der 1. Stand ist von dort aus schon gut zu erkennen und nach ca. 6m erreicht. Von der Standnische aus verläuft die Route nun einer Verschneidung entlang, gefolgt von einer Querung bis unterhalb des kleinen Überhangs, welcher sogleich die Schlüsselstelle bildet. Der 2. Stand befindet sich auf einem Vorsprung, unterhalb einer markanten V-förmigen Nische, durch welche die Tour dann weiter führt. Mit gespreizten Beinen geht es über die V-Nische hinaus, gefolgt von einem einfachen Quergang nach links zu einer steilen Platte mit schönen Seitenleisten. Nach 2/3 der Platte, muss man  über eine Kante nach links  steigen. Die Platte führt direkt zum nächsten Stand auf einem schmalen Grasband (Vorsicht, einzelne lockere Steine). Die darauffolgenden Seillänge folgt dem breiten Riss (Friends notwendig) und quert dann links hinaus auf schöne Platten mit markanten Seitgriffen. Nach ca. 30m quert man nach rechts über die Verschneidung und hoch ins einfache Gelände (4), das direkt auf die Gratkante führt. Ein letzter Aufschwung und schon ist man am Stand angelangt und kann das herrliche Panorama genießen.

Erstbegehung der Route "Beluga" © Reinhard und Roland Stricker

Routeninformationen

„Beluga“

Erstbegehung: Roland und Reinhard Stricker am 01.08.21 und am 04. September erste Rotpunktbegehung.

Routencharakter:  Schöne abwechslungsreiche Kletterei auf bestem Marmorfels mit vielen Seitenleisten (gute und schlechtere). 

Auf dieser Route kann man alles vorfinden; von Platten, Verschneidungen bis hin zu Risskletterei. Im oberen Teil auf lose Steine achten!

Schwierigkeit: VIII+ (A0) VII obligatorisch

Länge: 4 Seillängen

Absicherung: Meist mit Bohrhaken und vereinzelt Normalhaken, wenn es der Fels zugelassen hat mit Friends. 

Benötigtes Material: 60 m Doppelseil, 1 Satz Friend CT (1- 4 ), 15 Express + Schlingen. Stände sind mit Ketten versehen. 

Zustieg:  Variante 1; Vom Haselhof, den Wanderweg folgend bis zur Göflaner Alm und von dort weiter den Weg Nr. 3 entlang, bis zur Kantine
 (große leerstehende Hütte) des Göflaner Marmorbruchs. Hier zweigt ein Forstweg nach links ab und man gelangt auf den Marmor-Lehrpfad, welchen kleine Marmorsäulen markieren. Diesen folgt man bis ans Ende wo ein Steinmann die Abzweigung markiert. Ab hier geht es auf direktem Weg über Grashänge, hin zur Wand. 1,45- 2 Stunden. 

Variante 2; Mit dem E-Bike direkt von Göflan aus, zuerst der Straße entlang und dann dem Forstweg Göflaner Alm  folgend bis hoch zur Kantine. Es kann bis zur Abzweigung beim Steinmann mit dem Rad gefahren werden. Ca. 1,45 h bis zum Einstieg der Tour. 

Abstieg: 2 mal Abseilen über die Route. 

Zeitbedarf: 2- 2,5 Stunden

Exposition: NO