ALPINIST U18: Das neue Programm für die nächste Generation im Südtiroler Alpinismus
Ein lang gehegtes Ziel war es, Jugendliche unter 18 Jahren in das ALPINIST-Programm einzubeziehen und zu fördern. Dieser Wunsch wurde nach der Zukunftswerkstatt im Frühling 2023 deutlich von den jungen Teilnehmern geäußert. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, haben wir für 2024 ein zusätzliches Programm namens "ALPINIST U18" ins Leben gerufen. Durch die Erweiterung des Angebots auf 15- bis 17-jährige Teilnehmer können wir ein maßgeschneidertes Programm entwickeln, die solide Ausbildung in puncto Sicherheit und Wissen bildet das Fundament für ihre zukünftige Bergsteigerkarriere und kann vielleicht sogar als Grundstein für die Teilnahme am ALPINIST Team dienen. Die ersten beiden Skitourenaktionen wurden bereits erfolgreich durchgeführt, und die Teilnehmer Thomas Oberhauser und Raphael Haller möchten kurz von ihren Erlebnissen berichten.
Skitour Basics 03-04.02
Der AVS organisierte am 3. und 4. Februar 2024 ein Skitourenwochenende für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Um daran teilnehmen zu können, mussten wir im Vorfeld ein Motivationsschreiben einreichen, in dem wir unsere Begeisterung für das Skitourengehen und unsere Bereitschaft, neue Erfahrungen zu sammeln, zum Ausdruck brachten. Einige Tage zuvor trafen wir uns zu einem virtuellen Vortreffen, bei dem wir nicht nur unseren Bergführer und Begleiter Andi kennenlernten, sondern auch wichtige Informationen über die geplante Tour erhielten.
Am Samstagmorgen trafen Raphael, Nicky, Elias und ich uns zusammen mit Andi zur gemeinsamen Fahrt nach Innervillgraten. Unser Ziel war das Friedl Mutschlechner Haus des AVS, in dem wir uns für die geplanten Tourentage einquartierten. Um den Tag voll auszunutzen, starteten wir direkt mit unserer ersten Tour in Richtung Gaishörnle. Nach einem längeren Aufstieg erreichten wir bei herrlichem Sonnenschein unser Tagesziel. Dort übten wir den Umgang mit Schaufel, Sonde und LVS-Gerät, gruben ein Schneeprofil und analysierten den Schneedeckenaufbau.
Nach unserer Rückkehr ins AVS-Haus hielt Andi einen kurzen und informativen Vortrag über die Grundlagen der Lawinenkunde. Viel Spaß hatten wir anschließend beim gemeinsamen Kochen. Nach einem leckeren Teller Nudeln planten wir die Tour für den nächsten Tag. Am Sonntag starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück und voller Enthusiasmus in Richtung Toblacher Pfannhorn. Wir stiegen durch die frisch verschneite Winterlandschaft zum Gipfel hinauf, wo wir den einmaligen Ausblick auf die Sextner Dolomiten genossen. Bei der Abfahrt durch den lockeren Powder kamen wir alle auf unsere Kosten. Schlussendlich ließen wir das Wochenende bei einem Getränk ausklingen.
Text: Thomas Oberhauser
Skitour Winter -10°/ 09-10.03
Am 05.03.2024 hatten wir eine gemeinsame Onlinebesprechung auf Teams. Dort lernten wir uns erstmals kennen und besprachen gemeinsam den Ablauf des Projektes.
Aufgrund der schlechten Wettervorhersage und der erhöhten Lawinengefahr entschlossen sich Andi und Tobi für eine Tour von St.Christina über die Roascharte zur Schlüterhütte. Dort würden wir gemeinsam im Winterraum übernachten und eine Tour für den nächsten Tag planen.
Jedoch sollte das Wetter für das Wochenende des 09. und 10.03.2024 noch schlechter als geplant werden. Planänderung! Am Samstag um 08:15 Uhr trafen wir uns schließlich am Bahnhof in Brixen. Von dort fuhren wir mit dem Bus ca. 50 Minuten bis nach St.Magdalena in Villnöss. Ab hier hieß es Skier anschnallen. Zuerst 2km über eine Rodelbahn, danach weiter über einen Forstweg. Schon bald war dieser zu Ende und wir setzten unseren Weg auf einer steilen Aufstiegsspur fort. Oberhalb der Waldgrenze war unser erstes Ziel schon in Sicht. Die Mittagsscharte. Auf der Scharte wehte starker Wind. Nach kurzer Zeit riss die Wolkendecke auf und wir bekamen ein paar Sonnenstrahlen zu spüren. Die darauffolgende Abfahrt in unberührten Pulverschnee ließ unsere Herzen höherschlagen. Kurz unterhalb der Waldgrenze fellten wir wieder auf und querten unterhalb der Geislerspitzen bis hin zur Gampenalm. Durch dichten Nebel gingen wir die letzten Höhenmeter bis zur Hütte.
Nachdem der Winterraum warm wurde, kochten wir uns Polenta mit Tomatensoße. Nach dem Abwasch stand die Tourenplanung für den nächsten Tag an. Wir entschieden uns für eine Tour, die uns nach Campill und von dort über das Kreuzjoch führte.
Nach einem gering ausgefallenen Frühstück starteten wir. Bei leichtem Sonnenschein fuhren wir bis nach Campill ab. Dort fellten wir wieder auf und machten uns auf dem Weg bis aufs Kreuzjoch. Dort wehte wieder starker Wind, weswegen wir gleich abfahren mussten. Nach einer genussvollen Abfahrt ließen wir das Wochenende bei einem Getränk ausklingen.