Neue Regensburger Hütte © Armin Kuprian
Hüttentipp im Juli

Die Neue Regensburger Hütte im Stubaital ist ein Hingucker, so viel vorweg. Der moderne Neubau aus Holz steht direkt neben dem traditionellen Altbau und bildet einen starken Kontrast, es scheint unmöglich das Neue und das Alte miteinander zu verbinden. Doch wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass die beiden Bauten miteinander harmonisieren und dass es der Hütte guttut, Tradition mit Moderne zu vermischen. Das stimmt nicht nur für das Äußere der Hütte, auch im Inneren hat sich im letzten Jahr einiges getan.

Die Hütte im Wandel der Zeit

Aus Alt mach Neu
Die Neue Regensburger Hütte wurde zwischen 1930 und 1931 von der Sektion Regensburg als Ersatz für die ursprüngliche Regensburger Hütte in den Dolomiten (Geislergruppe) erbaut. Die erste Hütte wurde nach dem Ersten Weltkrieg dem Club Alpino Italiano-Sektion Florenz zugewiesen und erhielt den Namen „Rifugio Firenze“.

Landschaftlich reizvoll liegt die Neue Regensburger Hütte auf 2286m und wird von der Moorfläche „Hohes Moos“ und vielen kleineren Teichen und Seen umgeben. Rundum überragen sie die Gipfel um bis zu 800 Meter.

Im Sommer 2018 wurde die Hütte generalsaniert und das alte Nebengebäude durch einen Neubau ersetzt. Dabei wurde auf eine nachhaltige Bauweise geachtet, die die sensible Bergwelt schützt. Der Ersatzbau ist aus Holz errichtet, ein nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff. Auch in der Bauphase wurde der Baulärm durch verschiedene Maßnahmen auf das Nötigste reduziert. Weitere Maßnahmen, wie der Bau einer vollbiologischen Kläranlage und die Erneuerung der Kleinwasserkraftwerks komplettieren die Modernisierungen der (alten) Neuen Regensburger Hütte.

Die neue Pächterfamilie
Seit 2023 ist Christian Tomaselli mit seiner Familie als Pächter für die Neue Regensburger Hütte verantwortlich. Für ihn geht damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Als Hüttenwirt ist er für alles zuständig: vom Abwasch und Einkauf über Reinigung und Service im Schank und an der Rezeption bis hin zur Technik des Kraftwerkes und der Seilbahn. Wo Not am Mann ist, findet man meistens ihn. Sein Team, welches aus acht bis zehn Leuten besteht, greift ihm natürlich kräftig unter die Arme. Hier kann er sich auf sein Stammpersonal verlassen, jede Saison kommen aber auch neue Menschen auf die Hütte, um den Sommer über mitzuhelfen. Mal sind es Studierende, mal Quereinsteigende, die sich dann auf der Neuen Regensburger Hütte einfinden.

Auch die Hüttenküche hat mit Christian Neuerungen erfahren. So ist die Neue Regensburger Hütte die erste Hütte in den Stubaier Alpen, die eine rein vegetarische und auf Wunsch auch vegane Verpflegung anbietet. Als Teilnehmer der Alpenvereinsinitiative „So schmecken die Berge“ achtet er darauf, dass nur regionale Produkte aus dem Stubaital auf der Hütte verwendet und angeboten werden und aus Nachhaltigkeitsgründen verwenden sie so gut wie alles, um Abfall und Essensreste zu vermeiden.

Wissenswertes und der Weg zur Hütte
Anreise: Mit dem Bus vom Busbahnhof (am Hauptbahnhof) in Innsbruck erreicht man die Haltestelle Krößbach und Falbeson / Neue Regensburger Hütte im Stubaital. Von Falbeson erreicht man die Hütte über die Falbesoner Alm in knapp 3 h (1.090 hm). Von Krößbach aus – über die Milderaunalm, die Kerrachgrube, das Schrimmenkar und die Schafleger Windtratten – gelangt man in ca. 5 h (1.280 hm) herauf. Und wer mit dem Mountainbike fahren will, fährt zunächst über eine Forststraße bis zur Falbesoner Alm und hat dann noch eine gute Stunde (622 hm) zu Fuß vor sich.

Die Neue Regensburger Hütte mit Umgebung © Martina Ofer, Armin Kuprian