„Geisterturm (VII-)“, Wildgall / Antholzer Riepe / Rieserfernergruppe
Erstbegehung der Tour "Geisterturm" von Florian Huber und Lukas Troi

Im Oktober 2023 gelang Florian Huber und Lukas Troi eine Erstbegehung an der Ostseite des Wildgalls in der Antholzer Riepe. Die Tour führt auf einen geisterhaften Turm der je nach Wetterlage sichtbar ist oder nicht. Die Tour überzeugt von guter Felsqualität und schönen Rissen.

Als wir im Frühjahr eine Route an der Durrerspitze wiederholen wollte, das Wetter uns aber zum Abseilen zwang, sah ich im Nebel einen Gipfel in der Ostseite des Wildgalls der mir vorher nie aufgefallen war. Später kletterte ich wieder dort oben und musste den Gipfel erst wieder suchen, da er sich in der riesigen Wand etwas verliert. Die Kante sah nach einer logischen Linie aus,

und Lukas hatte Zeit und Lust einen Versuch zu machen. Herausgekommen ist eine interessante Tour, die uns mit Felsqualität und schönen Rissen überraschte. Weil der Gipfel eben je nach Wetter kommt und verschwindet, haben wir ihn Geisterturm getauft.

Text: Florian Huber

 

Erstbegehung der Tour "Geisterturm" von Florian Huber und Lukas Troi

Routeninformationen

„Geisterturm“

Erstbegeher: Florian Huber und Lukas Troi am 08. Oktober 2023

Schwierigkeit: VII-

Länge: ca. 250m

Seillängen: 10

Felsart: Tonalit

Ausrüstung: NAA, 60m Einfachseil, Satz Friends bis 0,3-2 (bis 1 doppelt)

Charakter: Im ersten Teil meist Kletterei an Rissen immer etwas unterhalb der Kante. Nach dem kurzen Abseiler am Turm wird die Tour leichter, man klettert meist der Kante entlang. Durchgehend guter Fels. Wegen den Flechten nur bei trockenen Bedingungen zu empfehlen. Stände sind an Bohrhaken, nach dem Turm jeweils nur noch einer, der aber leicht ergänzt werden kann. Wir haben einige Zwischensicherungen hinterlassen, meist kann perfekt mit Friends gesichert werden.

Zustieg: Vom Biathlon Zentrum in Antholz über den Weg zur Riepenscharte bis zum Riepboden. Dort, auf ca. 2170m in der ersten rechts Kehre gerade aus Richtung Ostwand des Wildgalls. Besser tief halten und drei Gräben überqueren, dann am Rand des dritten Grabens aufsteigen zur gut sichtbaren Kante. Einstieg links der Kante unter einer Verschneidung bei einer Sanduhr. Ungefähr 1:20h.

Abstieg: Vom Gipfel 30m ostseitig in Sattel abseilen, nächste Abseilstelle dort an der orografisch linken Seite. Dann noch 6 mal 30 abseilen, immer leicht orografisch rechts halten. Man kommt wieder genau zum Einstieg hin.

„Diese Route wurde mit Haken des AVS-Alpinfonds erstbegangen“