„Durrerspitze Direkte (VII+)“,Durrerspitze / Riepenscharte / Rieserfernergruppe
Erstbegehung der Tour "Durrerspitze Direkte" © Lukas Troi und Martin Stolzlechner
Lukas Troi gelang gemeinsam mit Martin Stolzlechner am 23.August und 14. September ein direkter Anstieg auf die Durrerspitze Südwand.
Als Martin und ich die Route Facelift wiederholten, haben wir in der Wandmitte eine logische Linie mit Verschneidungen und Platten entdeckt, die unseres Wissens noch nicht geklettert wurde. Die Felsqualität in diesem Gebiet ist sehr gut, weshalb wir einen Versuch starteten. Das Potential ist in diesem Gebiet noch sehr groß, sei es bei Risskletterei mit mobilen Sicherungsmitteln oder auch bei gut abgesicherten Linien mit Bohrhaken. Oder eben gemischt – je nachdem, wie die Granitbeschaffenheit es anbietet. Mit Hausverstand und etwas Feingefühl können hier noch viele tolle Linien erstbegangen werden. Uns ist es wichtig, in unseren heimischen Bergen Klettermöglichkeiten zu schaffen, um im Granit mit gewissen Grundabsicherungen klettern zu können. Besonders an den Ständen und bei Plattenkletterei sind Bohrhaken auch eine Hilfe, um sich orientieren zu können und der richtigen Routenführung zu folgen. Sonst kann es leicht passieren, dass man aus Versehen selbst eine Erstbegehung klettert.
Uns ist es wichtig auch in unseren Bergen etwas zu machen, zu denen wir schon immer eine enge Verbindung haben. Man muss nicht immer hunderte Kilometer fahren, um Granit zu klettern, das belastet Klima und nicht zuletzt auch den Geldbeutel. Mit etwas Ausdauer und Flexibilität findet man bereits viele Linien zum Wiederholen und andere, die noch auf ihre Erstbegehung warten.
Lukas Troi
Routeninformationen
„Direkte“
Erstbegeher: Lukas Troi und Martin Stolzlechner –23.August und 14.September
Schwierigkeit: VII+
Länge: 270m
Seillängen: 9
Felsart: Tonalit
Ausrüstung: NAA, 60m Einfachseil ein Satz Friends 0,3-2 (blau bis gelb) und Keile. Alle Stände sind zum Abseilen eingerichtet.
Charakter: Abwechslungsreiche Wand und Plattenkletterei in sehr schönem strukturierten Rieserferner – Tonalit. Der Fels ist durchgehend sehr gut. Zwischen den Bohrhaken mus selber abgesichert werdenm, was aber sehr gut möglich ist. Nach Regen besser einen Tag warten, beste Zeit Sommer – Herbst.
Zustieg: Vom Biathlon Zentrum in Antholz über den Weg zur Riepenscharte zur schon gut sichtbaren Wand. Der Einstieg befindet sich in Falllinie eines auffallenden Plattenpanzers(„Schildkröte“) bei einer schrägen Platte. (Oben sichtbarer Spit mit Schlinge) 1,5-2h
Abstieg:
Von der 9. Seillänge mal abseilen über die Tour. wenn man zum Gipfel weitergeht besser zufuß über die Abstiegsrampe der „Facelift“ (II) von der Rampe kann auch der letzte Stand der Tour in leichter Kletterei erreicht werden.
