Krefelder Hütte © DAV/Heinz Braun
Hüttentipp im Jänner
Im Norden des Nationalparks Hohe Tauern, an den Hängen des Kitzsteinhorns, liegt die Krefelder Hütte auf 2295 m. Vor über hundert Jahren als Pionierstützpunkt zu Expeditionen auf die umlegenden Gipfel erbaut, ist sie seitdem das Ziel von allen, die zu Fuß oder auf Skiern das Grenzgebiet des Nationalparks und der Glocknergruppe erkunden wollen.
Winterlicher Ausblick auf den Zeller See
Ein warmes Willkommen auf knapp 2300 m
Alle, die schon einmal im Winter auf einer Berghütte eingekehrt sind, kennen es: das Gefühl der Vorfreude, wenn man nach vielen Stunden im Schnee endlich vor der Hütte steht. Man schnallt die Skier ab, klopft sich den Schnee von den Schuhen und in der Erwartung, gleich im warmen Stüberl einen süßen Kaiserschmarrn mit Apfelmus essen zu können, öffnet man die Tür. Sofort wird man empfangen von den lauten Stimmen der zahlreichen anderen Gäste, es riecht nach leckerem Essen und es muss direkt die Jacke geöffnet werden, weil es nach der Kälte draußen hier drinnen unglaublich warm ist. Und sitzt man erst einmal am Tisch, mit einem Haferl Kaffee und einem heißen Apfelstrudel, versteht man auf einmal, warum immer von der „Berghütten-Romantik“ die Rede ist. Es ist der Inbegriff von Gemütlichkeit.
Auf der Krefelder Hütte wird man von Hüttenwirt Roman herzlich in Empfang genommen. Für ihn ist es die erste Wintersaison, die er hier oben verbringt. Zusammen mit Katarina, Ingrid und Dana bereitet er in der Küche frische Hausmannskost zu. Es gibt Klassiker wie Kaiserschmarrn mit Apfelmus oder Schnitzel Wiener Art, aber auch Gulaschsuppe, Spaghetti, Apfelstrudel oder Germknödel sind tägliche Favoriten. Das Team der Hütte lässt wirklich keine Wünsche offen und sorgt dafür, dass alle Gäste die Hütte aufgewärmt, gesättigt und zufrieden verlassen.
Perfekte Lage im Skigebiet
Die Krefelder Hütte liegt mitten im Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn und ist so das ideale Ziel für alle, die sich am Wintersport erfreuen. Ein Highlight des Skigebiets ist der Gletscher, der auf rund sechzig Pistenkilometern für gute Schneeverhältnisse sorgt. Das Skigebiet profitiert von der Hochlage – mit einer Höhe von bis zu 3000 m ist es das höchste Skigebiet im Salzburger Land – und von der Nähe zum Gletscher. Hier gibt es viel Naturschnee, was zu guten Pistenbedingungen führt und Alpinsportler aller Art begeistert. Doch auch abseits der Pisten kommt man auf seine Kosten, an Skitouren in unmittelbarer Nähe mangelt es nicht. So wird einmal in der Woche eine geführte Skitour auf den Triskogel angeboten, es gibt aber auch Touren auf das Kitzsteinhorn, das Magnetköpfl, den Großen und Kleinen Schmiedinger oder den Maurerkogel, die man auf eigene Faust unternehmen kann.
Wissenswertes und der Weg zur Hütte
Obwohl die Krefelder Hütte schon seit 1909 an Ort und Stelle steht und sie durchaus den Charme einer altehrwürdigen Pionierhütte ausstrahlt, bietet sie dennoch den Komfort einer modernen Berghütte. Erst im Sommer 2021 wurden das Dach, die Fassade und die Fenster thermisch saniert, und statt großen Schlaflagern gibt es moderne Zwei- bis Fünfbettzimmer mit Waschbecken und Etagendusche für immerhin 40 Übernachtungsgäste. Bei Neuschnee gibt es für alle, die über Nacht bleiben, abends ein besonderes Erlebnis: ein Hüttenlauf im Pulverschnee, und das natürlich barfuß. Nach einem langen Tag in engen Skischuhen ist das genau das Richtige.
Erreichbar ist die Hütte im Winter mit der Gletscherbahn Kaprun. Hier fährt man bis zum Alpincenter Kaprun und von dort aus über die blaue 11 in Richtung Langwied bis zur Abzweigung Krefelder Hütte, wo man ein kleines Stück pistenfreies Gelände – die Hüttenzufahrt – durchqueren muss, bevor man an der Hütte ankommt. Mit anderen Worten: Im Winter ist die Hütte nur auf Skiern oder dem Snowboard zu erreichen. Nichtsdestotrotz ist der Besuch in diesem Winter auf jeden Fall ein Muss für alle, die sich am Kitzsteinhorn die Skier unter die Füße schnallen.