ALPINIST: Die erste Exklusivaktion für Alpinistinnen
C‘est la vie - und diese Touren gelungen wie noch nie!
Zum ersten Mal im Rahmen des Projekt "Alpinist" bzw. "Alpinistinnen", wie es in diesem Fall heißen sollte, startete eine reine sechsköpfige Frauengruppe in die Dauphiné nach Frankreich.
Wer jetzt an Zickenkrieg denkt, liegt leider komplett falsch – im Gegenteil: Einigkeit par excellence und das von Anfang an. Bereits beim Vortreffen waren wir uns auf Anhieb einig, wo es hingehen sollte: In die Dauphiné, denn dort kann man Klettern und Hochtouren wunderbar kombinieren. Genau nach unserem Geschmack!
So starteten wir am Dienstag, dem 28. Juni, gegen 5 Uhr morgens mit einem Kleinbus Richtung Westalpen. Nach einer 7-stündigen, schwül-heißen Fahrt kamen wir endlich in Les Etages, unserem ersten Ausgangspunkt an. Wie der Wetterbericht punktgenau prophezeite, verlief unser Hüttenzustieg recht nass, doch davon ließen wir uns die Stimmung natürlich nicht vermiesen. Witzelnd über unsere Regenoutfits stiegen wir zum Refuge Soreiller hoch und staunten nicht schlecht über die steile Felsnadel der Aiguille Dibona.
Dieses Prachtstück bietet zahlreiche verschiedene Klettertouren, die meisten im mittleren bis oberen Schwierigkeitsgrad. Wir entschieden uns für einen Klassiker: die Voie Madier (VI-). Bei Traumwetter stiegen wir dann tagsdrauf die 14- Seillängen im besten Granit bis zum höchsten Punkt und zwängten uns auf dem nicht allzuviel platzbietenden Gipfel, zu einem Selfie zusammen.
Dies war der erste Streich, doch der Zweite folgt sogleich. Nach einem Ortswechsel nach Ailefroide (wir wissen immer noch nicht, wie man das richtig ausspricht), stiegen wir zum Refuge de Glacier Blanc hoch. Unserem Wunsch, erst um 5 Uhr aufgrund des Wetterberichts zu frühstücken und nicht bereits um 3, kam man vonseiten des Hüttenwirts nur mit allergrößtem Widerwillen nach. Doch unsere Entscheidung erwies sich als goldrichtig. Nach leichtem Regen frühmorgens bis etwa 7 Uhr lockerte es nach und nach auf, sodass wir bei strahlendem Sonnenschein auf dem Gipfel des Mont Agneaux über die tolle Gratkletterei um die Wette strahlen konnten.
Nun wartete nur noch unser Hauptziel, die Barre des Ecrins auf uns. Diesmal folgten wir brav der Anweisung des Hüttenwirts, standen um 3 Uhr morgens auf, schlürften unseren Tee aus den Schalen (für unsere Verhältnisse eigentlich Müslischalen) und machten uns mit den Stirnlampen auf den Weg hinauf zur großen Gletscherzunge. Dort genossen wir einen herrlichen Sonnenaufgang und marschierten weiter hinauf bis zum Einstieg des Grates.
Der Grat selbst bot allerfeinste Kletterei zum Selbst-Absichern und nach etwa 2 Stunden konnten wir die herrliche Aussicht vom Gipfel genießen. Eilig (aufgrund der Wärme) machten wir uns auf den Weg zurück und wurden am Abend sogar mit einer Runde „Genepi“ belohnt. Nun konnten wir uns richtig auf den nächsten Morgen und unsere Heimfahrt nach 6 Tagen Suppe und ohne Dusche!, freuen.
Die Heimfahrt war natürlich trotz Bussauna ohne Abkühlung auch wieder spaßig und wir haben uns bereits geeinigt, dass dies sicher nicht unsere letzten gemeinsamen Touren waren. Besonders danken möchten wir auch unseren beiden Bergführern Florian Huber und Thomas Gianola, die selbst sichtlich auch Spaß mit uns hatten (behaupten sie mal was anderes, dann ist es gelogen) und uns viele tolle Tipps und Ermutigung zu mehr Selbstsicherheit mit auf dem Weg gegeben haben.
Text: Evelyn Gafriller
Mit freundlicher Unterstützung von
- Assibroker
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