Vom Traum zum Alptraum, Notch Peak, Utah, USA
Erstbegehung am Notch Peak in den USA © Roman Stuefer und Benjamin Kofler
Roman Stuefer und Benjamin Kofler waren 2011 in Amerika auf Kletterreise. Als Highlight glückte ihnen eine neue Route auf den Notch Peak in Utah.
Eine Erstbegehung in den USA, das war unser Ziel. Leider musste unser Freund nach einer Woche, aus familiären Gründen die Heimreise antreten, mit Ihm zugleich auch die Bohrmaschine.
Nach ein paar Klettertagen war es soweit, wir fuhren nach Ibex, Utah, um dort eine Route zu eröffnen. Als wir nach einer freien Linie suchten, stießen wir auf die gewaltige Nordwand des Notch Peak. 500m Kalk, fast unberührt. Die vermutlich höchste Kalkwand der USA. Nur zwei bestehende Routen. Unser erster Gedanke: das Ding müssen wir rocken! Sofort wurde geplant, wie, was und wo bekommen wir in mitten der Wüste alles her?Wir wollten im Alpinstil klettern, Friends und Nägel für Zwischensicherung, Bohrhaken nur für die Standplätze, wobei die Löcher von Hand gebohrt werden mussten, da unsere Bohrmaschine ja bereits zu Hause war. Proviant und Nägel konnten wir im 4 Stunden entfernten Moab kaufen. Dort schauten wir nach dem Wetterbericht, 4 Tage Schönwetter danach Regen. Das hieß, alles einkaufen und am Nachmittag wieder zurück zur Wand.Nun wurde es ernst, Material sortieren, rein ins Tal, unter der Wand Biwak aufschlagen und eine interessante, logische Linie in der Wand suchen. Am Morgen ließen wir die 40 min. Zustieg rasch hinter uns, am Wandfuß angekommen ging´s gleich ans klettern. Wir schafften am ersten Tag 4 Seillängen und am zweiten Tag ebenfalls nur 4. Das lose Gestein, die anhaltenden Schwierigkeiten (6 bis 8+ UIAA) und einige Zwischenfälle erschwerten das zügige Vorrankommen.Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Boden, die zweite Nacht mussten wir in einer Nische, gerade mal groß genug für uns beide zum sitzen, in mitten der Wand verbringen. Dafür konnten wir am dritten Tag bis 6 Uhr ausschlafen!
Nach 3 Seillängen war jedoch Schluss, ein Schneesturm kam über uns und wir mussten umkehren. Mit schlechter Sicht, hängenbleibenden Seilen und Steinschlag schafften wir es gerade noch zum Wandfuß. Wir mussten aber noch über schneebedeckte Platten und Bänder, immer das Krachen der herunterfallenden Steine über uns, so schnell wie möglich zum Biwak. Dort packten wir alles zusammen und liefen Tal auswärts zum Auto.Nach ein paar Tagen starteten wir einen weiteren Versuch, jedoch regnete es schon in der Nacht und wir stiegen nicht mal bis zur Wand auf. Nach einer Woche warten sollte ein Schönwetterfenster kommen, leider schneite es auch dieses mal die Nacht zuvor und die Wand war mit einer 4 cm dicken Schneeschicht bedeckt. Unsere einzige Möglichkeit war, über die flache Südseite bis zum Gipfel aufzusteigen, zum letzten Stand abzuseilen und von dort die letzten 3 Seillängen fertig zu klettern. Das glückte uns dann auch und wir standen um 10 Uhr Nachts, nach 14 Seillängen am Gipfel. Zurück am Auto gab´s das verdiente Bierl auf unsere Alptraumroute „Nightmare“ und den nassesten, kältesten Mai seit einigen Jahren.
Nach ein paar Klettertagen war es soweit, wir fuhren nach Ibex, Utah, um dort eine Route zu eröffnen. Als wir nach einer freien Linie suchten, stießen wir auf die gewaltige Nordwand des Notch Peak. 500m Kalk, fast unberührt. Die vermutlich höchste Kalkwand der USA. Nur zwei bestehende Routen. Unser erster Gedanke: das Ding müssen wir rocken! Sofort wurde geplant, wie, was und wo bekommen wir in mitten der Wüste alles her?Wir wollten im Alpinstil klettern, Friends und Nägel für Zwischensicherung, Bohrhaken nur für die Standplätze, wobei die Löcher von Hand gebohrt werden mussten, da unsere Bohrmaschine ja bereits zu Hause war. Proviant und Nägel konnten wir im 4 Stunden entfernten Moab kaufen. Dort schauten wir nach dem Wetterbericht, 4 Tage Schönwetter danach Regen. Das hieß, alles einkaufen und am Nachmittag wieder zurück zur Wand.Nun wurde es ernst, Material sortieren, rein ins Tal, unter der Wand Biwak aufschlagen und eine interessante, logische Linie in der Wand suchen. Am Morgen ließen wir die 40 min. Zustieg rasch hinter uns, am Wandfuß angekommen ging´s gleich ans klettern. Wir schafften am ersten Tag 4 Seillängen und am zweiten Tag ebenfalls nur 4. Das lose Gestein, die anhaltenden Schwierigkeiten (6 bis 8+ UIAA) und einige Zwischenfälle erschwerten das zügige Vorrankommen.Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Boden, die zweite Nacht mussten wir in einer Nische, gerade mal groß genug für uns beide zum sitzen, in mitten der Wand verbringen. Dafür konnten wir am dritten Tag bis 6 Uhr ausschlafen!
Nach 3 Seillängen war jedoch Schluss, ein Schneesturm kam über uns und wir mussten umkehren. Mit schlechter Sicht, hängenbleibenden Seilen und Steinschlag schafften wir es gerade noch zum Wandfuß. Wir mussten aber noch über schneebedeckte Platten und Bänder, immer das Krachen der herunterfallenden Steine über uns, so schnell wie möglich zum Biwak. Dort packten wir alles zusammen und liefen Tal auswärts zum Auto.Nach ein paar Tagen starteten wir einen weiteren Versuch, jedoch regnete es schon in der Nacht und wir stiegen nicht mal bis zur Wand auf. Nach einer Woche warten sollte ein Schönwetterfenster kommen, leider schneite es auch dieses mal die Nacht zuvor und die Wand war mit einer 4 cm dicken Schneeschicht bedeckt. Unsere einzige Möglichkeit war, über die flache Südseite bis zum Gipfel aufzusteigen, zum letzten Stand abzuseilen und von dort die letzten 3 Seillängen fertig zu klettern. Das glückte uns dann auch und wir standen um 10 Uhr Nachts, nach 14 Seillängen am Gipfel. Zurück am Auto gab´s das verdiente Bierl auf unsere Alptraumroute „Nightmare“ und den nassesten, kältesten Mai seit einigen Jahren.
Benjamin Kofler, Roman Stuefer