„Alpine Touren rund um die Grasleitenhütte“, Tschamintal, Tiers am Rosengarten
"Alpine Touren rund um die Grasleitenhütte", Tschamintal, Tiers am Rosengarten

Der Tierser Peter Robatscher hat uns vier Alpintouren rund um die Grasleitenhütte im Tschamintal geschickt, die er in den letzten sieben Jahren mit verschiedenen Kletterpartnern erstbegehen konnte. Tolle alpine Touren in der wilden Landschaft des Rosengarten-Massivs.

In Tiers hat das Bergsteigen und Klettern eine lange Tradition. Alte Kletterer können von so manchem Abenteuer in den heimischen Bergen berichten, die jungen Wilden des Dorfes fühlen sich nicht nur in den heimischen Klettergärten wohl, sondern haben schon längst die alpinen Wände des Rosengartens und Tschamintales für sich wiederentdeckt. Eine kleine Auswahl an noch alpinen Routen rund um die Grasleitenhütte haben wir auf dieser Seite online gestellt.

Klettern rund um die Grasleitenhütte

Die Grasleitenhütte in Tiers zählt sicherlich zu einer der ältesten Schutzhütten in Südtirol, dementsprechend weit zurück reichen auch die bergsteigerischen Aktivitäten rund um die Hütte. 1887 errichtet bot sie Schutz und Herberge für die damals noch zählbaren Kletterer und Bergsteiger.
Mit den Jahren entstanden auch die ersten Klettertouren, vorwiegend durch Schroffenegger und Wenter. Diese erschlossen Routen auf den Grasleitenturm, aber auch auf die Grasleitenspitzen. Anfang des 19 Jh. kamen sogar die damals internationalen „Größen“ zum Klettern in die Grasleitenhütte, allen voran Hans Dülfer. Dieser konnte am Valbonkogel die Valbonkante verwirklichen, eine ästhetische und kühne Meisterleistung, zumal sie 1911 bereits mit Schwierigkeiten im oberen 5° aufwartete. Der erste Weltkrieg brachte das Bergsteigen zum totalen Erliegen, in der schwierigen Nachkriegszeit fassten sich die jungen Kletterer Marsoner und Mühlsteiger aber ein Herz und eröffneten eine Route durch die direkte Kaminlinie am Grasleitenturm, die mit Schwierigkeiten im 5° aufwartet. Anschließend kletterten zumeist die Einheimischen in den Routen rund um die Hütte. Abstürze an der Valbonkante und aufkommende Modegebiete führten jedoch zum allgemeinen Desinteresse, die Begehungen der Routen waren plötzlich zählbar.
Neuer Schwung
Mit dem Jahr 2009 wehte durch einen Pächterwechsel plötzlich ein frischer Wind rund um den Grasleitenkessel. Die Fam. Resch, selbst aktive Kletterer, hatten eine Vision. Von der Terrasse aus sollten endlich wieder Kletterer zu sehen sein. Den Startschuss setzten Egon Resch und Peter Robatscher mit der Route „Tunnelblick“, wie der Name aber bereits verrät, wurde die Erstbegehung dieser Tour zu einer vierjährigen Odyssee mit allen Höhen und Tiefen. Parallel dazu erfolgte die erste „neue“ Tour, mit dem provokativen Namen „Licht ins Dunkel“. Mit den Jahren kamen allerlei neue Touren dazu, manche mit Bohrhaken abgesichert, andere wiederum mit Normalhaken. Die Anzahl der Seilschaften stieg wieder an und der Hüttenwirt und seine Gäste auf der Panoramaterrasse freuen sich zusehends über passionierte Kletterer rund um die Hütte.
Peter Robatscher

 

Grasleitenhütte – Schutzhütte im Tschamintal:
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