„Der Weg durch den weißen Basalt“, Erzlahnturm, Latemar
Erstbegehung der „Der Weg durch den weißen Basalt“ © Klaus Lang und Harald Hofer
Klaus Lang und Harald Hofer gelang die Erstbesteigung des Ersten Erzlahnturmes. "Das Klettern in dieser Wand und stillen Gegend war ein besonderer Genuss. Wir waren erstaunt, dass es trotz der Nähe zur Stadt Bozen noch so tolle Möglichkeiten gibt, Kletterneuland vorzufinden." So die beiden Erstbegeher.
„Der Latemar ist ein wenig dolomitisiertes Kalkriff, das vielfach Porphyr-Melaphyrgänge durchsetzen. Sein Gestein ist ungemein scharf und brüchig, weshalb seine Gipfel bei Kletterern in keinem guten Ruf stehen.“ Diese Zeilen schrieb der in Kletterkreisen immer noch bekannte Alpinist und Publizist Hans Kiene im Bozner Wanderführer 1956 über diesen Gebirgsstock mit seinen ruinenhaften Gipfelbauten, Felsnadeln, Türmen und seiner geologischen Beschaffenheit.
Vielfach ist aber unbekannt, dass es auch gute Klettermöglichkeiten im kompakten Fels gibt. Dies zeigt eindeutig ein von der Seilschaft Klaus Lang und Harald Hofer 2019 erstmals durchstiegene Route am Erzlahnturm. Sie gaben dieser Neutour wegen der besonderen geologischen Beschaffenheit des Gebietes und eines weißen geschweiften Kamins in der nordseitigen Wand des Erzlahnturmes den Namen „Der Weg durch den weißen Basalt“.
„Auf einer Skitour im Frühjahr zur Erzlahn ist mir auf der linken Aufstiegsseite ein schöner Felsturm mit einer interessanten Wand aufgefallen. Durch die Wand dieses Turmes sah ich eine gute Möglichkeit eine schöne Route zu klettern. Im Latemargebiet hatte ich schon andere Touren gemacht. Das ganze Gebiet übte durch seine Abgeschiedenheit und Ruhe einen besonderen Reiz auf mich aus“, erzählt Klaus Lang (Jg. 1979) vom Ritten, ein Bergfex, mit einem beeindruckenden Tourenbuch. Lang sprach über seinen Plan eine Neutour zu wagen mit seinem Bergpartner Harald Hofer (gebürtig aus Villanders, wohnhaft in Lajen Jg. 1981), einem erfahrenen Bergsteiger. Harry war sofort begeistert in dieser mystischen Bergwelt des Latemargebietes das Vorhaben umzusetzen.
K. Lang und H. Hofer beschlossen die Route im klassischen Freikletterstiel zu versuchen. 2018 durchstiegen sie abwechselnd führend die Wand bis zu einem geschweiften Kamin. Positiv überrascht waren Beide über die gute Felsqualität und schöne Linienführung dieser Neutour. „Das Klettern in dieser Wand und stillen Gegend war ein besonderer Genuss. Wir waren erstaunt, dass es trotz der Nähe zur Stadt Bozen noch so tolle Möglichkeiten gibt, Kletterneuland vorzufinden.
Im Juli 2019 schafften Hofer und Lang die restlichen Seillängen. Ein unvergessliches Kletterabenteuer fand den Abschluss am Gipfel des einsamen Turmes bei der Erzlahn.
Erstbegehung der „Der Weg durch den weißen Basalt“ © Klaus Lang und Harald Hofer
Routeninformationen
Routeninformationen:
Erstbegeher:
Klaus Lang und Harald Hofer am 06.07.2019
Schwierigkeit:
VII-
Länge:
380 m, 9 Seillängen
Ein Wandbuch befindet sich beim letzten Standplatz.
Zustieg zum Erzlahnturm:
Vom Parkplatz Epicher Lahneralm über Forstweg bis unter die Erzlahnrinne. Dem Steig ein Stück Richtung Erzlahnrinne folgen bis man links der Rinne zum Einstieg gelangt. Ca. 1 Stunde
Abstieg vom Turm wurde abgesichert