„Via David“, Cisles Odla, Geislerspitzen
Erstbegehung der "Via David" © Ivo Rabanser und Stefan Comploi

Ivo Rabanser und Stefan Comploi gelang diese neue Route auf die Cisles Odla. Der Fels ist meist von guter Qualität, wenn auch einige Passagen laut der Erstbegeher noch nicht völlig abgeklettert worden sind.

An der goldgelben Südwand vollbrachte Hans Dülfer knapp vor Kriegsausbruch seine fünfzigste und letzte Erstbegehung, während der linke Teil in den 60er Jahren von einer französischen Seilschaft unter Führung Georges Livanos durchstiegen wurde. Durch den zentralen Wandbereich führt ein weiterer Anstieg, welcher mit logischer Linie die Schwachstellen zwischen den zwei Klassikern ausfindig macht. Dabei wird eine durchaus interessante Kletterei mit eindrücklichen und athletischen Stellen geboten. Die sich nach oben leicht steigernden Schwierigkeiten sind insgesamt recht homogen verteilt. Der Fels ist meist von guter Qualität, wenn auch einige Passagen noch nicht völlig abgeklettert sind. Während die schwierigsten Abschnitte relativ gut mit Haken abgesichert sind, erfordern einige steile Risse sicherungstechnische Eigeninitiative. Mit Cams lassen sich aber auch diese Seillängen angemessen absichern.

 

 

https://www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/geislerspitzen-alpintour-via-david-odla-de-cisles-/49425751/

Erstbegehung der "Via David" © Ivo Rabanser und Stefan Comploi

Routeninformationen

Erste Begehung: 
Ivo Rabanser und Stefan Comploi, 11. Oktober 2019

Schwierigkeit: 
VI+ (mehrere Passagen), sonst recht anhaltend VI und V+

Wandhöhe / Zeit:
350 m / 11 Seillängen / 4-5 Stunden

Exposition / Zustieg / Abstieg:
Süden / 1½ Stunden / 2¾ Stunden

Material:

Standplätze mit gebohrten Haken. Zu den vorhandenen Zwischenhaken und zahlreich bereits gefädelte Sanduhren sind ein Satz Cams (bis Nr. 3) sowie Stopper erforderlich.

Anfahrt:
Brennerautobahn > Ausfahrt Klausen > Gröden > St. Christina

Talorte:
St. Christina / Gröden (1428 m)

Stützpunkte: 

Almhotel Col Raiser (2180 m; Tel. +39 0471 796302), bei der Bertstation der Col Raiser Gondelbahn (Betriebszeit vom 26. Juni bis 9. Oktober, täglich ab 8:30 bis 17:30 Uhr).

Regensburger Hütte (2037 m; Tel. +39 0471 796307) vom Col Raiser auf markiertem Weg in 20 Minuten zu erreichen, oder von der Talstation der Gondel auf dem Zustiegsweg (Mark. 1, 1½ Stunden).

Parken:

An der Talstation der Col-Raiser-Bahn. Gebührenpflichtiger Parkplatz.

Beste Zeit: 

Juni bis Oktober

Zustieg:

Von der Bergstation der Col Raiser dem markiertem Weg zum Sass Rigais folgen. Nach der kühn aufragenden Felsturm der Pieralongia, hält man sich auf einen schräg ansteigenden Pfad und steuert über die Schutthalde unter die Südwand der Cìsles Odla. Hier Rucksackdepot. Auf Steigspuren am Kamin der »Dülfer« vorbei und über die steile Grasrampe links empor zum Einstieg bei Sanduhrschlinge unter einer gelben Rissverschneidung (1½ Stunden).

Abstieg:

Vom Gipfel über den Grat zurück in die Scharte abklettern (III und II). Nun zum Vorgipfel einige Meter ansteigen und Ostseitig auf ein schmales Band zu Abseilring queren (II).

  • 1. AS: 25 m.
  • 2. AS: 20 m.
  • 3. AS: 20 m.
  • 4. AS: 22 m.
  • 5. AS: 10 m.
  • 6. AS: 20 m.
  • 7. AS: 25 m zu einem Absatz hinab. Nun über eine Rampe nach rechts hinab und auf ein überdachtes Band nach links zu nächstem Abseilring.
  • 8. AS: 25 m.
  • 9. AS: 25 m in die Schlucht abseilen. Über Schotter hinab, wobei eine Felsstufe erst recht und schließlich auf der linken Seite überwunden wird (II und 1 Stelle III). Weiter durch dem rechten Ast der Rinne, bis vor einem Abbruch. Abseilring an der rechten Wand.
  • 10. AS: 10 m.
  • 11. AS: 25 m und weiter 20 m über Schutt zu einem Band nach rechts (II).
  • 12. AS: 25 m. Über Blöcke und eine Felsstufe hinab (II) und am Schluchtausgang nach rechts zurück zum Rucksackdepot (2 Stunden).
Nun über dem Zustiegsweg zum Col Raiser zurück (¾ Stunde).