„Gumpalrisse (VII+)“, Gumpalspitzen / Pragser Dolomiten
Erstbegehung der Tour "Gumpalrisse" © Florian Huber und Arnold Senfter

Aufgrund eines unerwartet kalten Tages im Sommer 2022 entstand spontan diese neue Route an den Gumpalspitzen von Florian Huber und Arnold Senfter. Geplant gewesen war die Wiederholung einer Tour an der Punta del Pin, dementsprechend hatten wir nur wenig Material zur Verfügung und wir hinterließen in der Route lediglich den einzigen verwendeten Schlaghaken. Die restliche Tour wurde von uns mobil abgesichert.

Einige Zeit nach der Erstbegehung fanden wir, dass die Route doch schöne Kletterei bietet und so kehrten wir Ende Oktober nochmal zurück, um die Route für Wiederholungen etwas passabler auszurüsten.
Etwas verwundert mussten wir dann in der dritten Seillängen – die vorher etwas heikel mit Mikrofriends zu sichern war – feststellen, dass plötzlich in unserer Tour Bohrhaken steckten.
Nun, die inzwischen entstandene Bohrhakenroute (eingebohrt von Hannes Pfeifhofer und Markus Tschurtschenthaler, das hatten wir dann später in Erfahrung gebracht) startet zwar etwas weiter rechts, aber verfolgt ab der dritten Seillänge größtenteils unserer Linie der Erstbegehung.
Da wir aber eh schon während der Erstbegehung die Idee hatten, einen steileren Riss weiter links zu probieren, aber damals zu wenige Friends dabei hatten, wurde diese Idee spontan umgesetzt und wir arbeiteten uns die imposante Risslinie hoch.
Beide Routen haben nun also lediglich eine halbe Seillänge gemeinsam und kommen am Ausstieg wieder zusammen.
Die zwei wirklich schönen Risslängen geben den „Gumpalrissen“ ihren Namen und die Route verdient es, wiederholt zu werden. Vor allem für den zweiten Riss ist Erfahrung im Rissklettern und dem Umgang mit Friends nicht nur empfohlen, sondern zwingend nötig.

 

Erstbegehung der Tour "Gumpalrisse" © Florian Huber und Arnold Senfter

Routeninformationen

Gumpalrisse

Erstbegeher: Arnold Senfter, Florian Huber – Sommer 2022

Schwierigkeit: VII+

Länge: 180m

Seillängen: 6

Felsart: Dolomit

Ausrüstung: NAA, 60m Halbseile oder 70m Einfachseil, Cams bis BD4, mittlere und kleine Friends doppelt, kleine Keile

Charakter: nicht allzu lange, aber interessante Tour auf gutem Fels. Stände vorhanden, ansonsten wenig fixes Material, Absicherung mit mobilen Sicherungen aber sehr gut möglich.

Zustieg: Plätzwiese und Richtung Hohe Gaisl ins Gaislkar. Einstieg unterhalb der Schottermoräne in einer Rinne, ca. 30m links eines auffälligen Pfeilers mit Wasserrillen. Der Riss der zweiten Länge und vor allem die imposante Schlüssellänge sind gut sichtbar. Ca. 1 Stunde.

Abstieg: Abseilen über die Tour oder besser noch über die benachbarte Bohrhakenroute möglich. Alternativ Aufstieg zum Gipfel.

„Diese Route wurde mit Haken des AVS-Alpinfonds erstbegangen“