ALPINIST: Kletterexpedition Chile 2013

Die letzte große Fahrt des Projektes "ALPINIST2010-2013" führte im Februar elf junge Bergsteiger nach Chile. Ziel waren steile Granitnadeln am Fuße des Vulkanes "Palomo". Diese Kletterexpedition war ein Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen. Ein erster Bericht, was die Gruppe alles erlebt hat und eine Bilderauswahl sind nun online!

© Helmut Gargitter
© Helmut Gargitter

Die Wettergötter meinten es diesmal nicht so gut mit unseren Alpinisten.

Die Kletterexpedition des Projektes „ALPINIST2010-2013“ führte elf junge Bergsteiger dieses Jahr in die entlegenen Gebirge Chiles. Es sollte eine Reise zu den auf 5.000 Meter gelegenen „Cordon de Granitos“ – steilen Granitnadeln am Fuße des Vulkan „Palomo“ werden. Jedoch meinten es die Wettergötter nicht gut mit unseren Alpinisten: Nach einem mehrtätigen, über 50 Kilometer langen Zustieg scheiterte die Gruppe an den unerwarteten Wassermassen, die den Aufstieg zum Gletscherplateau am Fuße der „Granitos“ verhinderten. Zu hohe Temperaturen – die Null-Grad-Grenze lag auf fast 6.000 Metern Höhe – machten trotz mehrerer Versuche ein Weiterkommen unmöglich. Es blieb nur der Weg zurück und aus den Höhenbergsteigern wurden – gezwungenermaßen – Trekkingreisende.
Waterval Boven © Plank Stefan
Georg Fink, ein Teilnehmer der Gruppe erzählt, wieso er trotzdem die Erfahrungen nicht missen möchte:

„Wir sind zwar wenig geklettert und hatten viel Pech mit den Temperaturen und Verhältnissen, aber unser Wunsch, etwas so Entlegenes und Unerforschtes zu entdecken, birgt dieses Risiko von vorne herein. Wir wussten, dass wir nicht in ein erschlossenes Klettergebiet zum Routenspulen fuhren. Wir alle waren hochmotiviert und trainiert nach Chile gekommen. Dass wir aber mit so viel Widerstand kämpfen mussten, hatte wohl keiner gerechnet. Aber gerade deswegen wurde die Reise zu einem bleibenden Erlebnis. Durch die vielen Fehlschläge, konnten wir sehr viel lernen und das Land in seinen vielen Facetten erleben.
Gemeinsam wurde eine Alternative zum „Cordon de Granitos“ gesucht und beim dritten Anlauf ein neues, ebenfalls spannendes Ziel gefunden: An spektakulären Rissen am kompakten Felsen konnten wir endlich zeigen, wofür wir uns monatelang vorbereitet hatten.

1. Lektion: Bilder auf „Google Earth“ können recht weit von unserer Realität entfernt sein…“

© Helmut Gargitter, © Helmut Gargitter, © Plank Stefan, © Helmut Gargitter © Stefan Plank

Ein großer Verdienst an der ungebrochen guten Stimmung ist unserem Begleiter Helmut Gargitter zuzuschreiben. Er versteht es wie wenige, der Gruppe eine mögliche Richtung zu deuten, ohne bestimmend zu sein. Der Alpinist, der bei allen drei Reisen des Projekts als Bergführer dabei war, aber sich immer als Kletterer und Reisender in der Gruppe verstand, war ein Begleiter von unschätzbarem Wert.

© Helmut Gargitter

Lektionen fürs Leben:

Die Expedition, die zu den „Cordon de Granitos“ führen sollte, ist leider gescheitert. Doch die Erfahrungen dieser Reise sind trotzdem von unschätzbarem Wert. Wir haben gelernt, dass ein Rückschlag immer auch eine Chance ist. Es ist oft schmerzhaft, seine Ziele nicht zu erreichen, aber die Erfahrung des Scheiterns geht oft tiefer als der Erfolg und wir erweitern dadurch gezwungenermaßen unseren Horizont, sobald das einzige Ziel in weite Ferne rückt.
Wir haben uns weiterentwickelt, denn für die jungen Alpinisten die Chile besuchten, war es eine schöne Reise mit Höhen und Tiefen, neuen Freundschaften für weitere Abenteuer und der Lektion, dass Bilder auf „Google Earth“ recht weit von unserer Realität entfernt sein können…“

© Helmut Gargitter und © Plank Stefan

Mit freundlicher Unterstützung von
Assi Broker International, Panorama Diffusion, Skylotec, Vaude, Meindl

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